Nur zu, DIE ZEIT hat zum Ende des Jahres eine wunderschöne Sonderausgabe herausgebracht – die Sie natürlich gerne bei uns ausleihen können.
 
Lohnt sich, denn der „literarische Jahresrückblick“ passt perfekt zum 3. oder 4. Advent, an dem man ja jeweils mangels Alternativen ohnehin wieder viel Zeit haben wird.
Allein das Vorwort „Die Refrains des Lebens“ von Andreas Lebert (Chefredakteur von ZEIT WISSEN) ist so schön zu lesen – ob mit oder ohne Adventskranz. Plätzchen dazu? Was für eine Frage …
 
Hier ein kleiner Auszug:
„Das Leben des Menschen hat seine Refrains. Kaum geboren, nähert er sich schon dem ersten Weihnachten, dem ersten Geburtstag, später den großen Schulferien mit dem Geruch nach Sommer und nassen Badehosen. Wochenende, Winterschlussverkauf, Silvester. Wir verlieben uns, wir trennen uns, wir gehen mit dünner werdenden Haaren zu Klassentreffen. Neue Melodien kommen hinzu, alte wechseln von Dur zu Moll. Man sieht die Eltern, wie sie an Gräbern stehen, dann steht man selbst an Gräbern. Und wieder fällt Schnee, wieder ist Bundestagswahl und touren die Rolling Stones, jetzt eben zu dritt. Die Refrains des Lebens: Wir sehnen uns danach, nach diesem Stück Dasein, das wir mitsingen können. Immer wieder. I’m still standing, ich lebe noch, singen wir da. Und die Literatur beobachtet uns dabei seit Menschengedenken, findet die Worte, die uns fehlen, nicht nur für Sonnenuntergänge, auch für Seelenzustände (…)“.