Zsuzsa Bánk zu lesen, lohnt sich immer. Für ihr Debüt „Der Schwimmer“ wurde sie vielfach ausgezeichnet: mit dem Deutschen Bücherpreis, dem aspekte-Literaturpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis und anderen mehr. Auch ihre Romane „Die hellen Tage“ und „Schlafen werden wir später“ waren große Erfolge. Dieses Jahr erschien „Sterben im Sommer“, das in jedem Fall eines der schönsten aber auch traurigsten Bücher überhaupt ist.  

Deshalb sollten Sie das vielleicht eher nach Corona lesen, im Moment brauchen die meisten von uns ja eher Wärme, Licht und Perspektive. Und dafür ist das „Weihnachtshaus“ der ideale Begleiter. Allein das wohlige Cover zu betrachten, ist schon ein kleiner Genuss …

Das „Weihnachtshaus“ ist – wie es im Klappentext heißt – eine „berührende Geschichte von einer innigen Freundschaft, vom Loslassen und Annehmen, vom Aufbrechen und von Momenten, in denen man das Leben beim Schopf packen muss.“

Sie möchten kurz mal reinlesen? Hier ein kleiner Ausschnitt:

„(…) Jetzt, da die Nächte lang geworden sind, die Tage kurz, hat mich diese Sehnsucht überfallen, nach einem Leben, in dem alles stimmt und seinen Platz hat, wir gefestigt über einen nicht schwankenden Boden gehen. Vierundzwanzig Tage bis Heiligabend. Ich fange an, unruhig zu werden. Pünktlich wie jedes Jahr fange ich damit an. Nicht für andere sichtbar, nicht für die Kinder, nicht für Lilli sichtbar, nur für mich spürbar. Es ist etwas mit meinen Händen, etwas in meinem Hals, in meiner Brust, auf meiner Haut. Eine Unruhe ist in meine Hände gekrochen, es fällt mir schwer, sie still zu halten. Etwas hat sich in meinem Hals zusammengezogen, quergestellt, verklemmt. Meine Weihnachtsunruhe ist also da, auch sie über Nacht, auch sie geräuschlos wie ein Dieb. Pünktlich zum ersten Dezember breitet sie sich in mir aus. (…)“

Ziehen Sie also über die Feiertage einfach mal kurz ins Weihnachtshaus …